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15 Dinge, die ich euch als Alleinerziehende gerne sagen möchte:

  • Autorenbild:  Miss Pocahontas
    Miss Pocahontas
  • 8. Juni 2019
  • 3 Min. Lesezeit

1. Ich habe nicht versagt, weil ich alleine bin. Im Gegenteil: Ich habe es geschafft, mich aus einer destruktiven Beziehung zu lösen.

2. Wir Alleinerziehende haben uns unser Lebensmodell nicht "selbst so ausgesucht". Schon gar nicht diejenigen, die verlassen wurden. Für die ist es umso härter. Besonders, wenn der Mann gleich eine neue Familie gründet und der ersten Familie dadurch der Unterhalt gekürzt wird.

3. "Mit Kindern nimmt dich ja eh keiner mehr!" sagt mehr über dich und dein armseliges Weltbild aus als über mich, die Alleinerziehende. Vielleicht will ich gar keinen Mann mehr?

4. Für mich ist mein Kind meine Familie! Auf uns herabzuschauen, weil wir angeblich keine "richtige" Familie sind, ist unfassbar abwertend und geht an der Realität völlig vorbei – jede fünfte Familie wäre nämlich dann keine. Das klassische Familien Bild ist nicht mehr so wichtig wie es vielleicht mal vor 50 Jahren war.

5. "Wo ist denn der Vater!?" als Antwort darauf, dass ich überlastet bin, ist das Allerletzte. Denn da klingt ziemlich viel mit. Etwa, dass es die Schuld der Alleinerziehenden sei, wenn es keinen netten Papa gibt, der sich trotz Trennung ums Kind kümmert. Hat sie den etwa nicht gut erzogen?

6. "Ihr ruht euch ja nur aus in der sozialen Hängematte!" ist dermaßen absurd, ich sollte mich eigentlich stellvertretend für alle Alleinerziehenden totlachen. Denn Alleinerziehende leiden normalerweise unter chronischer Finanznot und haben so gut wie keine Zeit für sich selbst. Schon gar nicht, um in irgendwelchen Hängematten herumzuliegen.

7. Bildung nützt uns einen Scheiß. 78 Prozent der Alleinerziehenden haben eine gute oder sogar sehr gute Ausbildung, also eine abgeschlossene Ausbildung oder Meistertitel, Fachhochschulreife, Abi, Magister, Promotion. Wir sind genauso dumm oder schlau wie der Rest der Bevölkerung. Nützt uns aber nix.

8. Alleinerziehend zu werden kann dir nicht passieren? Denkste. "Augen auf bei der Partnerwahl" und andere Sprüche zeugen leider nur von mangelnder Lebenserfahrung bei dir. Denn fast alle Alleinerziehenden gingen fest davon aus, dass sie mit dem Vater des Kindes als Familie leben. Wie sich jemand nach einer Trennung verhält, weiß man vorher nie.

9. Sag nicht "Also, ich würde das ja nicht schaffen!". Ich habe schließlich gar keine Wahl. Biete mir lieber Hilfe an. Und zwar möglichst konkret. Ich freue mich darüber, weil das so selten passiert.

10. Frag nicht "Wie schaffst du das alles?“ Das ist erst mal eine super nette Frage , weil sie vermittelt Empathie. Aber wir vergessen dabei viel zu oft, gerade als Alleinerziehende ,auch positive diskriminierung ist diskriminierung und wenn man zu einer alleinerziehenden sagt "oh du kriegst das aber ganz toll hin, das machst du aber super", dann ist das genauso eine diskriminierung wie wenn man zu einem Türken sagt der seit zwei Generationen hier lebt "ach, du sprichst aber gut deutsch". Wie gesagt auch positive diskriminierung ist diskriminierung und kann einen ärgern.

11. Wenn du selbst Kinder hast, und die ab und zu alleine betreust, weil dein Partner auf Geschäftsreise ist, pendelt oder im Auslandseinsatz, ist es nicht dasselbe, als wärst du alleinerziehend. Denn vergiss nicht: Weder die finanzielle noch die Elternlast trägst du ganz alleine. Du hast immerhin jemanden zum Reden und jemanden, der die Verantwortung teilt.

12. Wenn die Kinder denn mal beim Vater sind, dann ist das für viele Alleinerziehende keine wunderbare Auszeit, in der sich so richtig austoben können. "Endlich hast du Zeit für dich" tut ihnen weh. Denn sie wollten eigentlich keine Samstagabende allein verbringen und dann die Hausarbeit erledigen, die sich angestaut hat.


13. Ich möchte nicht bedauert werden. Und auch nicht am Katzentisch sitzen. Klar, das Los teile ich zwar mit den anderen Singles, aber hör auf, mich auszugrenzen. Sprich auch meinem Kind kein Bedauern aus – Kinder leben lieber mit glücklichen Single-Eltern als mit Erwachsenen, die todtraurig in einer hochstrittigen Beziehung sind. Auch Scheidungskinder können glücklich sein.

14. Wenn wir Alleinerziehende es toll finden Single-Mamas zu sein und welche Vorteile wir daran sehen, dann lass uns diese positive Energie gefälligst und rede uns das nicht schlecht! Jeder kann für sich und sein Leben Vorteile ziehen. Positives Denken nennt sich sowas. In keinem Satz, habe ich Paare, sprich das klassische Familiensystem schlecht geredet. Für viele Frauen ist es nun mal schöner alleinerziehend zu sein und sie finden ihr Glück und ihre Bestimmung im Mama sein.

15. Ich sag dir all das nicht ins Gesicht, denn du bist nicht böse oder dumm. Du weißt es einfach nicht besser. Aber wenn du etwas wissen willst – dann frage. Ich bin hier. Und ich bin nicht allein.


Eure Jessica



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